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Florian Profitlich, von den Anfängen der Sanierung eines ehemaligen Remisengebäudes als Ferienwohnungen und wie der Gutshof bis heute sich Gebäude für Gebäude weiterentwickelt hat. In der zauberhaften uckermärkischen Landschaft entdeckte der Unternehmer Apfelbäume mit alten Apfelsorten, die er heute teils sortenrein in der Kelterei presst. Dabei verarbeitet er Obst und z.B. auch rote Beete aus dem Nachbarort und der Region u.a. zu neuen Saftkreationen.
Inzwischen ist die vor drei Jahren eröffnete Gutsschänke bekannt und beliebt und das flüssige „Uckermärker Gold“, im Hofladen zu erwerben wie der grüne Abgeordnete, der sich im Landtag u.a. mit den Themen ländlicher Raum, Landwirtschaft und Massentierhaltung befasst, erfuhr. Neben Säften z.B. Apfel mit roter Beete – „Sehr lecker!“ wie Benjamin Raschke feststellte - verschiedenen Weinen, Likören und Essig werden auch selbstgekochte Marmeladen angeboten. Das war für Benjamin Raschke, der von einem Spreewälder Bauernhof stammt, ein willkommener Anlass sich auch tatkräftig einzubringen. Beim Brombeeren pflücken ging der anregende Austausch mit dem Gutsbesitzer Profitlich weiter. So merkte der an: „Gern würde ich mehr Säfte und Weine produzieren, die Nachfrage ist da. Nur bekomme ich hier in der Region nicht die dafür notwendigen Erzeugnisse in der entsprechenden Menge“.
Benjamin Raschke bei der Brombeerenernte
Welche Rahmenbedingungen braucht es, um in der Uckermark auskömmlich selbständig zu sein? Wie kommen Obst und Gemüse aus der Region in die Gläser und auf die Teller der Verbraucher? Produzenten, Vermarkter und Verbraucher in einer gut funktionierenden Kette zusammenzubringen zum Vorteil für jeden, ist gerade in der Uckermark eine ziemliche Herausforderung. Das klang auch immer wieder in dem Gespräch von Benjamin Raschke mit Uckermärker Unternehmern und Selbständigen, abends auf der Gartenterrasse des Hofladens an. Der Kreisverband von B90/Grünen hatte den Landtagsabgeordneten und regionale Unternehmer zu einem Austausch eingeladen, an dem auch der grüne Direktkandidat Thomas Dyhr teilnahm.
In der regen Diskussion wurden die einzelnen „Puzzleteile“ aus den verschiedenen Branchen ausgebreitet. So entstand schließlich ein Bild, durch das deutlich wurde, dass z.B. die Holz verarbeitende Industrie in der Uckermark, die einen guten Waldbestand hat, fehlt. Konkret heißt das, dass z.B. Holzkisten nicht regional eingekauft werden können und das Geld nicht in der Region bleibt.
Desweitern gibt es viele kleinere Betriebe, die durch die Förderbedingungen fallen, weil sie für Kleinen zu groß und für Große zu klein sind. Ein ähnliches Problem zeigte sich in der Logistik: Betriebe sind zu klein für den Großhandel oder produzieren so viel, dass sie für die regionale Vermarktung zu groß sind. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei geförderten Projekten. „Schon beim Erstellen des Förderantrags erfahren wir oft nebenbei, was gerade geändert wurde und jetzt förderfähig ist oder auch jetzt eben nicht mehr, weil sich die Förderbedingungen verändert haben,“ klagte ein Unternehmer. Kopfnickend wurde dies von einigen anderen Teilnehmenden bestätigt. Auch fühlen sich gerade Existenzgründer und junge Unternehmen nach der Bewilligung der Fördergelder häufig allein gelassen im Förder- und Abrechnungsdschungel. „Die Politik muss dafür sorgen, dass die Verwaltung Dienstleister ist,“ gab ein Teilnehmer dem Landtagsabgeordneten mit auf den Weg.
Als weiterer wichtiger Punkt kristallisierte sich der unzureichende öffentliche Nahverkehr in der Fläche des ländlichen Raumes heraus. „Meine Verkäuferin, die auf dem Dorf wohnt, kann in den Ferien nur eingeschränkt arbeiten, weil da kein Schulbus fährt und sie nicht anders zur Arbeit kommen kann“, merkte eine Unternehmerin an. Benjamin Raschke griff diesen Punkt gerne auf und verwies auf zahlreiche Anträge der Grünen im Landtag, z.B. die Finanzmittel, die das Land vom Bund für den ÖPNV bekommt, auch tatsächlich an die Kommunen weiter zu geben. Außerdem haben die Landesgrünen eine Studie in Auftrag gegeben, wie ein intelligenter öffentlicher Personennahverkehr für die Fläche, auch in der Uckermark aussehen kann.
„Hier müssen die Bedürfnisse der Bewohner z.B. ältere Menschen, die nicht mehr Auto fahren können, mit den Betreibern von Bussen und Bahnen in kreativen und intelligenten Lösungen zusammengeführt werden“, merkte der grüne Direktkandidat Thomas Dyhr an. Ihm ist wichtig, die Belange der Unternehmer und der Uckermark nach der Wahl, am 24. September, im Bundestag erfolgreich zu vertreten.
Benjamin Raschke hörte den Teilnehmern aufmerksam zu und nahm die zahlreichen Anregungen für mögliche Änderungen an den entsprechenden Stellen gern auf, welche Rahmenbedingungen die Politik jetzt ändern muss, um regionale Lebensmittel auf den Brandenburger Tellern zum Alltag werden zu lassen. Als Resumee seines Besuchs in der Uckermark versprach er eine große Anfrage an die Landesregierung für die einzelnen Themenbereich zu richten.
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